Noventa Padovana

Villa Giovanelli von Noventa Padovana

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Einsam und stolz vereint die gegen Ende des 17. Jahrhunderts von der Familie Giovanelli erbaute Villa Giovanelli palladische Aspekte. Read More
Villa Giovanelli Noventa Padovana

Villa Giovanelli: auch die Giovanelli, aus Bergamo stammende Seidenhändler, gehörten zu den Familien, die durch eine finanzielle Schenkung an die venetische Republik, die gerade gegen die Türken kämpfte, in den venezianischen Adelsstand erhoben worden waren. Die Präsenz dieses Geschlechts in Noventa Padovana um das Jahr 1688 fiel mit der Erteilung des Adelstitels zusammen. Der Bau der großartigen Villa, die vielleicht vom Baumeister Antonio Gaspari, Schüler von Baldassarre Longhena, entworfen wurde, erfolgte im Auftrag der Brüder Giovanni Paolo und Giovanni Benedetto Giovanelli wahrscheinlich im letzten Viertel des XVII. Jahrhunderts. Ihr monumentaler Aufbau wird durch zwei Gravierungen von Vincenzo Coronelli und Volkamer belegt, die das Gebäude mit dem vorspringenden zentralen Baukörper darstellen, der im Obergeschoss eine breite Säulenloggia aufweist. Unmittelbare Zeit danach wurde die Fassade teilweise abgeändert und der Bogensockel der Loggia durch eine majestätische, statuenverzierte Freitreppe ersetzt, deren Entwurf Giorgio Massari zugeschrieben wird. Die Errichtung des neuen Zugangs aus dem Jahre 1738 war mit dem Besuch von Maria Amalia von Sachsen, Tochter von Friedrich August, König von Polen, und zukünftige Gemahlin von Karl von Bourbon, verbunden. Der Dekorationsaufwand der Innenräume ist genauso prunkvoll: Die Stuckaturen des Mittelsaals wurden zu Beginn vom Quadraturmaler Ferdinando Fochi aus Bologna angefertigt, wobei Giuseppe Angeli etwa ein halbes Jahrhundert später, im Jahre 1747, Fresken mit einigen Szenen aus der römischen Geschichte ausführte. Die beiden Seitenräume des Saals wurden hingegen noch zu Beginn des XVIII. Jhs. von Sebastiano Ricci und Giovanni Antonio Pellegrini, zwei Berühmtheiten der venezianischen Malerei, mit Fresken bemalt. Ersterer schmückte den rechten Raum mit einer Stuckloggia mit darin Stuckfiguren und –büsten, der Zweite stellte seinerseits im linken Raum die Geschichte von Antonius und Kleopatra dar. Mit der österreichischen Herrschaft und infolge dem schrittweisen Niedergang der Familie erlitt die Villa beachtliche Schäden und im Zweiten Weltkrieg zerstörte ein Bombenangriff die ganze Parkanlage und den rückseitigen Garten. Das Gebäude gehört heute zum Komplex des Villaggio Sant’Antonio. Im Innern sind noch acht große Gemälde verwahrt, die sich ursprünglich in den Stuckverzierungen befanden und zwischen 1988 und 1998 restauriert wurden.