Dreitausend Jahre Geschichte.

Padua

Padua, die "gelehrte Stadt" der Region Venetien ist ein Ort großer Gastfreundschaft, Kultur und Unterhaltung und liegt nur 10 km von den Euganeischen Thermen entfernt. Read More

Padua, die “gelehrte Stadt” der Region Venetien ist ein Ort großer Gastfreundschaft, Kultur und Unterhaltung und liegt nur 10 km von den Euganeischen Thermen entfernt. Ihr Ruf, eine gelehrte Stadt zu sein, ist auf ihre Universität – eine der ältesten Italiens – zurückzuführen, an der neben anderen berühmten Persönlichkeiten auch Galileo Galilei lehrte und wo heute noch der antike Anatomiehörsaal besichtigt werden kann.

Padua, Stadtmauer.

Von der mittelalterlichen Stadtmauer, mit deren Bau 1195 begonnen wurde, um die frühere römische Insel und später die urbanen Erweiterungen zu befestigen, sind uns noch viele wertvolle Teile (einschließlich der drei Stadttore) erhalten geblieben, während die Befestigungsmauer der Renaissance aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts mit ungefähr 11 km Länge, 20 Bastionen und sechs Toren sogar fast vollständig vorhanden ist. Die Einfriedung der Renaissance wurde errichtet, als Padua 1509 im Krieg der Liga von Cambrai belagert und von den kaiserlichen Truppen unter Maximilian von Österreich eingenommen wurde. Die Stadt wurde bald befreit, aber die überstandene Gefahr bewog den venezianischen Senat, die Stadtmauer vollständig zu erneuern. Das Werk wurde 1523 von Bartolomeo d’Alviano, dem Hauptmann der Serenissima begonnen, von Michele Sanmicheli weitergeführt und schließlich 1544 vollendet. Der komplexe Wehrbau mit seinen großartigen Mauern und Bastionen ist ein mustergültiges Beispiel der damaligen Militärarchitektur und machte Padua – laut Einschätzung der Zeitgenossen – zu einer uneinnehmbaren Stadt.

Geschichte.

“Antenor konnte, aus der Mitte der Achaier heraus geglitten, sicher zu den illyrischen Küsten und zu den innersten Reihen der Liburner vordringen, und die Quelle des Timavus überschreiten… Hier errichtete er die Stadt des Patavus, und die Wohnsitze der Trojaner, und er gab dem Volk einen Namen, und er häufte die trojanischen Waffen auf; Nun ruht er hier geborgen in stillem Frieden.”
Vergil, Änäis, I, 242-249

Der Dichter Vergil preist mit diesen Versen die Legende der mythischen Gründung Paduas durch den trojanischen Helden Antenor. Historisch betrachtet, wurde Padua vor über dreitausend Jahren in der frühen Veneterzeit an einer Schleife des Flusses Brenta gegründet. Im Jahr 45 v. Chr. wurde es ein römisches Municipium und dank dem blühenden Handel, dem fruchtbaren Boden und der zahlreichen befahrbaren Wasserstraßen zu einem der wichtigsten Zentren des Römischen Reiches. Nach der Zerstörung durch die Langobarden im Jahr 601 erholte sich die Stadt nach der Jahrtausendwende wirtschaftlich und wuchs. Seit dem 11. Jahrhundert wurden sekuläre Gebäude und Kirchen gebaut: der Dom, die städtischen Gebäude, die Türme der Adelsfamilien und ein langer Stadtmauerring zum Schutz der Stadt. Im 13. Jahrhundert entstanden die Universität von Padua, der Palazzo della Ragione und die Basilika des heiligen Antonius. Das 14. Jahrhundert war das „goldene Jahrhundert“: die Herren von Carrara förderten den Handel, die Universität und die künstlerische und kulturelle Entwicklung. Mit dem Niedergang der Familie Carrara kamen Padua und sein Umland unter die Herrschaft der Republik Venedig (1405-1797), die ihre Spuren vor allem auf dem Land hinterließ, wo der venezianische Adel sein Kapital in die Landwirtschaft investierte und prächtige Villen errichten ließ. Der Niedergang Venedigs und der fortschreitende Imperialismus Napoleons setzte einer der außergewöhnlichsten historischen, künstlerischen und kulturellen Epochen in Europa ein Ende. Die Zeit der napoleonischen und später der österreichischen Herrschaft, auf die die zwei Weltkriege folgten, führten zu einer langen Phase der wirtschaftlichen, kulturellen und künstlerischen Stagnierung, von der sich Padua, wie auch das übrige Veneto, seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit einem neuen und gestärkten Bewusstsein erholte. Heute ist Padua eines der größten Wirtschaftszentren im Veneto und in Italien, ein Verkehrsknotenpunkt für ganz Europa, eine prächtige Stadt der Kunst und der Wissenschaft.

Umgebung.

Ein wichtiger Bezugspunkt der Stadt ist die Basilika des Hl. Antonius, in der die sterblichen Überreste des Heiligen verwahrt sind und die jedes Jahr von Tausenden von Pilgern aus der ganzen Welt besucht wird.
Absolut sehenswert ist auch die Kapelle der Familie Scrovegni, ein Meisterwerk der italienischen und europäischen Malerei des 14. Jahrhunderts. Die Fresken gelten als vollständigster Freskenzyklus des großen Meisters aus der Toskana, der sie in reiferem Alter malte: Giotto. Farbe und Licht, Poesie und Pathos, der Mensch und Gott: Natur- und Geschichtsempfinden, Menschlichkeit und Glaube verbinden sich hier, um auf einzigartige, unnachahmliche Weise die Geschichte von Jesus und der Muttergottes zu erzählen. Der Freskenzyklus der Kapelle kreist um drei Hauptthemen: Episoden aus dem Leben von Anna und Joachim, Episoden aus dem Leben Marias und das Leben und Sterben Christi. In der Altstadt befinden sich der Rathauspalast und der Rechtspalast, in dem im 13. Jahrhundert das Stadtgericht untergebracht war. Nicht weit entfernt befindet sich das geschichtsträchtige Café Pedrocchi, das einst ein beliebter Treffpunkt für Künstler und Intellektuelle war. Aber es ist auch wunderschön, durch die Straßen der Stadt zu bummeln, über die herrlichen Plätze zu schlendern, um dann schließlich zum Prato della Valle, einem der größten Plätze Europas, zu gelangen. Hier findet samstags der Wochenmarkt statt, ein beliebter Treffpunkt für Einheimische und Gäste. Ganz in der Nähe können Pflanzenliebhaber den ältesten Botanischen Garten der Welt besichtigen. Und schließlich sind da noch das Verdi-Theater, das am 11. Juni 1751 eingeweiht wurde und die Opern- und Theatersaison der Stadt beherbergt, und das Planetarium, das mit seinen hochauflösenden 3D-Videovorführungen spektakuläre Reisen ins Weltall anbietet. Padua kennenzulernen bedeutet aber auch, die Gerüche und das Stimmengewirr seiner Märkte zu genießen, einen Einkaufsbummel in die renommierten Geschäfte zu unternehmen, seine Konzerte und Festivals zu besuchen.