Die Thermen von Montegrotto sind seit jeher ein beliebtes Reiseziel bei Touristen aus ganz Europa.
Die Gemeinde von Montegrotto Terme, ehemals S. Pietro Montagnon, hat zirka 11.000 Einwohner und erstreckt sich auf einer Oberfläche von zirka 15,25 km2. Seit über 3000 Jahren ist dieser Ort ein beliebter Thermalkurort. So geht auch der Name der Stadt auf den römischen Ortsnamen „Mons Aegrottorum“, d.h. Berg der Kranken, zurück. Hier, wo das warme Wasser aus der Erdoberfläche entspringt, haben sich im Laufe der Jahrtausende alte Kulturen gekreuzt, an deren Bestehen heute nur noch einige Überreste ihrer Handwerkskunst erinnern. Im zweiten Jahrtausend v. Chr. waren die üppigen Wälder, die die Ebene überzogen und aus denen die Gipfel der Hügel emporragten und warme Seen ihren Wasserdampf aufsteigen ließen, vom Volk der Euganeer besiedelt, auf die im ersten Jahrhundert v. Chr. die aus Illyrien stammenden Veneter folgten. Diese kannten die Heilwirkungen des Wassers dieser Gegend sehr gut und schrieben sie den Göttern zu. Aus dieser Zeit bleiben uns noch kleine Skulpturen erhalten, die Teile des menschlichen Körpers darstellen und wahrscheinlich Opfergaben waren, die die Kranken, nachdem sie durch das Wasser geheilt worden waren, aus Dankbarkeit in die heiligen Seen warfen.
In der Mitte des historischen Ortskerns von Montegrotto befindet sich die Kirche der Hl. Petrus und Eliseus mit dem Oratorium der Schwarzen Madonna, die im 18. Jahrhundert wiederaufgebaut wurde. Der romanische Kirchturm steht auf einem Teil einer mittelalterlichen Festungsanlage.
Auf dem Hügel stand einst ein großes römisches Gebäude. Heute befindet sich hier das grandiose Bauwerk des Petersdoms aus dem Jahre 1949. Nicht weit davon entfernt befindet sich das weite Ausgrabungsgebiet aus der Epoche der römischen Republik und Kaiserzeit. Die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts durchgeführten Ausgrabungen haben die Überreste einer Thermalanlage an den Tag gebracht: 3 unterschiedlich geformte Schwimmbecken und ein komplexes Kanalsystem mit Kanälen, Abflüssen und Absetzbecken. Neben der antiken Thermalanlage befinden sich ein kleines Theater aus dem 1. Jahrhundert und ein Nymphäum.
In der Nähe des Monte Ceva befindet sich eine der zahlreichen venetischen Villen dieser Gegend, die nunmehr als Teil des lokalen Kulturerbes betrachtet wird: Villa Draghi. Das aus dem 18. Jahrhundert stammende Gebäude befand sich im Besitz verschiedener Familien, die letzte davon verlieh der Villa ihren bizarren Namen. Rund um die Villa sind noch die Reste des alten Parks zu sehen, in dem für diese Gegend untypische Pflanzen gefunden werden können. Hier beginnt der Wanderweg „Villa Draghi und Monte Ceva“, einer der wichtigsten Wege der Euganeischen Hügel.
Absolut sehenswert ist auch Butterfly Arc, die erste in Italien eingerichtete Ausstellung von „lebenden“ Schmetterlingen. Die schönsten und größten Exemplare der Welt fliegen frei zwischen den Pflanzen und Blumen der 3 tropischen Gärten – des Amazonasgartens, des indoaustralischen Gartens und des afrikanischen Gartens – umher. Das „Haus der Schmetterlinge“ ist nur eines der zahlreichen Museen, die Sie besichtigen können. Die Hauptallee von Montegrotto Terme ist die Bahnhofsallee, an der zahlreiche Geschäfte und Lokale liegen. Die Allee führt zum Bahnhofsplatz und zur Fußgängerzone in der Via Manzoni, mit dem der lokalen Persönlichkeit Carmignoto gewidmeten Platz und dem „Kugelbrunnen“, der an die Sonne erinnern soll. Von der Bahnhofsallee zweigt auch Via Roma ab, die auf die Piazza Roma führt, auf der sich das Rathaus befindet und ein besonderes, auch Metallbäume genanntes Glaskunstwerk aufgestellt ist.
Von der Piazza Roma gehen eine Reihe von Straßen aus, die auf der einen Seite zur Villa Draghi und auf der anderen Seite zum Corso Terme führen, der Straße, die Montegrotto mit dem nahen Abano verbindet.
Vor allem von jungen Leuten viel besucht sind der Park Papst Johannes Paul II – auch Mostar-Park genannt – und das römische Ausgrabungsgebiet. Im Park Papst Johannes Paul II befindet sich ein Brunnen, der zur Erinnerung an die erste Städtepartnerschaft Montegrottos mit Mostar in Bosnien Herzegowina erbaut wurde.
Der Wochenmarkt findet donnerstags auf dem Marktplatz statt und ist ein beliebter Treffpunkt sowohl für Einheimische als auch für Gäste. Der Markt besteht aus 192 Verkaufsständen und ist damit einer der größten der Provinz Padua. An jedem zweiten Sonntag des Monats findet entlang der Bahnhofsallee und der Via Manzoni der Floh- und Antiquitätenmarkt mit zirka 70 Ausstellern statt.
Turm See: die stimmungsvollen Ruinen dieses spätmittelalterlichen Turms, einst Burg der Familie Dell’Arena, waren im 19. Jahrhundert der Zufluchtsort von Banditen, die vom berüchtigten Räuber Giovanni Stella angeführt wurden.
Die Legende um Bertha.
Der Sage nach waren im Jahre 1084 der römisch-deutsche Kaiser Heinrich IV und seine Gemahlin Bertha von Savoyen bei den Herren von Montagnon (dem mittelalterlichen Montegrotto) zu Gast. Während dieses Aufenthalts wurde eine arme, schöne Spinnerin, die den gleichen Namen der Kaiserin, Bertha, trug, bei dieser vorstellig, um für ihren eingekerkerten Mann um Gnade zu bitten und brachte ein Fadenknäuel als Geschenk mit. Die Kaiserin zeigte Erbarmen und gewährte dem Gefangenen die Freiheit und ein so großes Stück Erde, wie er mit dem Fadenknäuel, das die arme Spinnerin ihr geschenkt hatte, umzäunen konnte. Die Nachricht dieser warmherzigen Geste der Kaiserin verbreitete sich schnell und viele andere Frauen begaben sich in die Burg, um dieselbe Wohltat zu erhalten. Die Kaiserin antwortete einer jeden jedoch mit dem berühmten Satz: „die Zeit, in der Bertha gesponnen hat, ist vorbei“. Jedes Jahr lässt die Gemeinde von Montegrotto Terme diese alte Sage mit einem mittelalterlichen Fest wiederaufleben. Der Name Bertha bleibt mit den Überresten eines Burgturms auf dem Monte Castello verbunden, der Teil einer heute nicht mehr existierenden, von den Herren der Stadt, der Familie Montagnon, errichteten Festungsanlage war.