Saonara

Villa Valmarana von Saonara

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Am südlichen Rande von Saonara, in der paduanischen Niederebene, liegt der Komplex Cittadella Vigodarzere (Villa Valmarana). Read More
Villa Valmarana von Saonara

Am südlichen Rande von Saonara, in der paduanischen Niederebene, liegt der Komplex Cittadella Vigodarzere (Villa Valmarana) – das Resultat zahlreicher Eingriffe des Venezianers Giuseppe Jappelli, die 1816 ihren Anfang nahmen und bis in die letzten Jahre des 1852 verstorbenen Baumeisters fortdauerten. Die ersten Auftraggeber waren der Cavalier Antonio Vigodarzere (1766-1835), sodann sein Enkel und Adoptivsohn Andrea Cittadella (1804-1870). Antonio Vigodarzere ist die Initiative zuzuschreiben, fast 13 Hektar des Besitzes von Saonara für den Garten zu bestimmen, um darin über 35.000 Bäume zu pflanzen, welche das Herrenhaus umrahmen und ergänzen sollen. Das oberste Ziel ist, den von Hungersnot geplagten Dorfeinwohnern Arbeit zu geben. Jappelli legt den Garten auf einer großen viereckigen Fläche an, die von Gräben umzingelt ist und deren nordwestlicher Bereich hinter dem Wirtschaftsgebäude als Gemüse- und Obstgarten gedacht ist. Der Eingang liegt neben dem kleinen Tempel mit zentralem Grundriss und Blick auf die Straße sowie Zenotaph von Antonio Vigodarzere, das von Rinaldo Rinaldi, einem Schüler Canovas, angefertigt wird. Zum Besitz führen zwei Eingänge, die sich an den Tempelseiten öffnen. Der linke Eingang führt zum Hof; der rechte dagegen zum Lauf, der den Besucher zur großen ellipsenförmigen Wiese geleitet, auf welche seitlich die Villa – ebenfalls von Jappelli entworfen – blickt. Dieser Gartenbereich wird von einem Waldhügel und leichten Wellen belebt, unter denen im Südosten Säulen- und Statuenreste zu sehen sind, welche eine Ruinengruppe bilden. Im Norden sind die leichten Wellen ausgeprägter und man erahnt im Wald den felsigen Tunneleingang, der zum gezackten kleinen See führt. Auf der westlichen Halbinsel des Sees erblickt man ein von Ruinen umgebenes, modernes Chalet. Hier befand sich der künstlich angelegte Grottenhügel, dessen Höhlen im Zweiten Weltkrieg zerstört wurden. Im Westen des Sees befindet sich die neugotische Kapelle der Tempelherren, die von gestimmten Freimaurerzeichen geprägt ist. Im Innern die Begräbnisstätte mit unechten Gräbern, deren Bauelemente teils aus der antiken und 1817-1818 zerstörten paduanischen Augustinuskirche stammen. Auf der rückseitigen Wand des Grabes führt ein Gang zur kreisförmigen und mit Kuppeldecke versehenen Kammer des Jüngsten Gerichts. Von diesem Raum ging ein unterirdischer Gang zur großen Höhle, in der der Besucher vom vier Meter hohen Götterbild des Baffomete, einer regenerierenden Gottheit mit den Attributen von Cibele und Venus, überrascht wurde. Saonara ist heute Eigentum des Grafen Lodovico Valmarana, Erbe der Cittadella Vigodarzere, der im Laufe der Jahre den Garten instand setzen ließ.